Räuberzelle

Räuberzelle

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Mehr als dreißig Jahre verbrachte er in verschiedenen Gefängnissen Europas; länger als sechs Monate war er selten auf freiem Fuß: Karl-Heinz Haiberger ist ein Edelgauner, ein begnadeter Einbrecher. Wenn er „draußen“ ist, lebt er auf großem Fuß und genießt jede Stunde. Er weiß, dass über kurz oder lang die Handschellen klicken werden. Als Karl mit zweiundfünfzig Jahren aufgrund eines Gehirntumors frühzeitig entlassen wird, entschließt er sich, seine Geschichte aufzuschreiben – die Ärzte geben ihm dafür noch ungefähr ein Jahr an Lebenszeit.

 

Durch einen Zufall kontaktiert er den österreichischen Autor und Dramatiker Christian Winkler, der aus Haibergers Lebensgeschichte Literatur machen soll. Aus unzähligen Interviews entstehen mehrere hundert Seiten Text, die der Autor schließlich zu einem Hörspiel verdichtet. Haiberger erzählt darin von verschiedenen Leben und Lebensabschnitten, von seinem einzigen normalen Beruf als Beate-Uhse-Vertreter, von filmreifen Einbrüchen und Verfolgungsjagden über den Dächern der Stadt, vom Alltag im Knast, von Träumereien und Utopien, von seiner unheilbaren Krankheit und vor allem immer wieder von Strafe und Sühne.

Mit Wolfram Berger, Musik: Karl Ritter, Schnitt: Georg Mittermayr, Ton und Regie: Peter Kaizar (ORF 2012)